- Alaune
-
* * *
Alaune[aus gleichbedeutend lateinisch alumen], Singular Alaun der, -s, Bezeichnung für die Verbindungen des Typs MIMIII[SO4]2 · 12H2O, Doppelsulfate mit einem einwertigen und einem dreiwertigen Metallkation, wobei MI Natrium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Thallium oder auch die Ammoniumgruppe und MIII Aluminium, Scandium, Titan, Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Gallium und Indium sein kann. Alaune bilden kubische Kristalle in Form von Oktaedern und Würfeln. Von den 12 Molekülen Kristallwasser umgeben 6 in lockerer Bindung das einwertige, die übrigen 6 in fester Bindung das dreiwertige Metallkation. In wässriger Lösung zeigen die Alaune alle chemische Reaktionen der Einzelionen, weshalb man sie auch unter die Doppelsalze einordnet, die von den Komplexsalzen (Koordinationsverbindungen) zu unterscheiden sind.Ursprünglich galt der Name Alaun nur für Kalialaun KAl[SO4]2 · 12H2O (Kaliumaluminiumsulfat). Er wurde früher aus Alaunschiefer gewonnen, jetzt aus Bauxit, Kaolin oder Ton, in Italien auch aus Leucit. Kalialaun bildet beim langsamen Eindampfen seiner Lösung gut ausgebildete Oktaeder. Er ist in Wasser nur mäßig löslich; seine Lösung reagiert etwas sauer infolge Hydrolyse und schmeckt zusammenziehend. Durch vorsichtiges Erhitzen entsteht entwässerter oder gebrannter Alaun (Alumen ustum). Kalialaun ist in verschiedenen Formen als mildes Ätzmittel (Alaunstein) in Gebrauch; als Alumen wird er medizinisch v. a. als blutstillendes Mittel und in adstringierenden Bädern angewendet. Ferner wird Kalialaun in der Papierfabrikation zum Leimen des Papiers und in der Färberei als Beize eingesetzt; hier spielt nur der Aluminiumgehalt eine Rolle. Man verwendete dieses Doppelsulfat früher, weil es infolge seines Löslichkeitsverhaltens leicht zu gewinnen und zu reinigen ist; heute wird dafür überwiegend Aluminiumsulfat angewendet. Chromalaun (Kaliumchromsulfat), KCr[SO4]2 · 12H2O, wird in der Ledergerberei benutzt.
Universal-Lexikon. 2012.